FARBENLEXIKON
Kalkfarbe
Die Kalklauge dient als Anstrichmittel für kalk- und zementhaltige Untergründe. Durch mehrere Anstriche lassen sich deckende Flächen erzielen. Die Kalklauge bildet nach dem Erhärten eine weißmatte Beschichtung. Es können nur zarte, helle Anstriche erzielt werden. Kalkfarbenanstriche sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Sie wirken wegen ihrer hohen Alkalität gegen Bakterien und Pilze (bakterizid und fungizid). Einsatzgebiete der Kalkfarbe:
Restaurierung denkmalgeschützter Räume.
Desinfektion von landwirtschaftlich genutzten Gebäuden.
- Beschichtung von Keller- und Feuchträumen. Nicht im Außenbereich einsetzbar, nur für innen zu verwenden.
Kaseinfarben
Kasein bildet sich auf natürliche Weise bei sauer gewordener Milch. Dieser Prozess kann auch durch Säuerung der Milch erzeugt werden. Das so entstandene Kasein ist wasserunlöslich. Kaseinfarben werden fast ausschließlich als Malfarben und in der Denkmalpflege für Decken- und Wandmalereien eingesetzt.
Kunststoffdispersionen gehören heute zu den wichtigsten Bindemitteln. Sie sind wasserverdünnbar, frei von gesundheitsschädlichen, brennbaren Lösemitteln und tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Kunststoffdispersionen lassen sich problemlos verarbeiten. Sie trocknen schnell, sind überstreichbar und besitzen gute Haft- und Oberflächeneigenschaften. Einsatzgebiete:
- Grundiermittel
- Dispersionskleber
- Dispersionsfarben
- Fassadendispersionen
- Dispersionslacke
- heizölbeständige Anstrichstoffe
- fungizide/ bakterizide Anstrichstoffe
- flammenhemmende Anstrichstoffe
Leimfarbe
Leimfarben sind nach der Trocknung in Wasser löslich. Sie sind daher reversibel. Aus diesem Grund eignen sich Leimfarben nur für innen. Zur Vorbereitung des Untergrundes muss die alte Leimfarbe restlos entfernt werden. Vor einem neuen Anstrich müssen die Putzschäden ausgebessert werden.
Leinöl wird aus dem Samen des Flachs, dem Leinsamen herausgepresst. Das gereinigte und gebleichte Leinöl wird als Lackleinöl in der Lackherstellung weiterverarbeitet. Anwendungsgebiete von Leinölfarben:
- überwiegend für Holzoberflächen im Außenbereich
- glatte und raue Holzoberflächen
- Holzfachwerk
- Holzverkleidungen
- Balkone
- Carport
- Zäune
- Fenster und Türen eingeschränkt
- als Grund-, Zwischen- und Deckanstrich (Leinölfarbe getönt)
Silikatfarben sind für mineralische Untergründe wie Kalk- und Zementputz, Beton, Ziegel, Kalksandstein, Glas usw. geeignet, mit Ausnahme von gipshaltigen Untergründen. Der Gips reagiert chemisch und die Schicht platzt ab. Wasserglas ist das Bindemittel der Silikatfarben. Silikatfarben besitzen folgende Eigenschaften:
sehr gas- und wasserdampfdurchlässig
sehr beständig gegen UV-Strahlen
sehr witterungsbeständig
nicht brennbar (Flammenschutz)
umweltschonend, da lösemittelfrei
wird gern für historische Fassaden eingesetzt
- im Innen- und Außenbereich einsetzbar.